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6
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[book]
authors = ["Joshua Ramon Enslin"]
language = "en"
multilingual = false
src = "src"
title = "museum-digital:handbuch"

14
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# Summary
- [Einleitung](./chapter_1-0.md)
- [Entstehung](./chapter_1-1-Entstehung.md)
- [Wer steht dahinter?](./chapter_1-2-WerStehtDahinter.md)
- [Ziele und Grundsätze](./chapter_1-3-Ziele-und-Grundsaetze.md)
- [Aufbau](./chapter_1-4-Aufbau.md)
- [Mitmachen](./chapter_1-5-Mitmachen.md)
- [Grundlegende Konzepte](./chapter_2-0-Konzepte.md)
- [Ereignistypen](./chapter_2-1-Ereignistypen.md)
- [Orte](./chapter_2-2-Orte.md)
- [Akteure](./chapter_2-3-Akteure.md)
- [Zeiten](./chapter_2-4-Zeiten.md)
- [Schlagworte](./chapter_2-5-Schlagworte.md)

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78
src/chapter_1-0.md Normal file
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# Einleitung
Warum ein Handbuch für museum-digital? Webseiten, die ein Handbuch
brauchen, um benutzbar zu sein, sollte es nicht geben! museum-digital
ist aber mehr als eine Webseite. In diesem Handbuch geht es weniger um
die Webseite (das, was für jeden sichtbar ist) als um dieses
mehr. „museum-digital" ist zugleich ein Kulturportal für
Museumsobjekte, eine Software zum Inventarisieren für Museumsobjekte und
vieles mehr.
<img src="assets/chapter_1-0/001-000-taeglicheshandbuch.jpg" style="float: left; margin-right: 1em;" />
Im Anschluss an eine „Kleine Geschichte von museum-digital" werden die „Ziele"
geschildert. Soviel vorweg: Alles bei museum-digital folgt einem
„iterativen Prozess", d.h. ein Ziel wird definiert, ein Schritt zu
seiner Verwirklichung unternommen, dabei werden Erfahrungen gesammelt,
die dann dazu führen das Ziel genauer zu beschreiben, neu zu definieren
oder fallen zu lassen. Ist das Ziel neu definiert wird wieder ein
Schritt zur Umsetzung unternommen\...
Entsprechend bleiben nur die allgemeinen Zielvorgaben bestehen, die
konkreteren Zielformulierungen ändern sich. Die im Laufe der Zeit
gesammelten Erfahrungen haben zur Formulierung von „Grundsätzen bei
museum-digital" geführt, die ebenfalls vorgestellt werden.
Der „Aufbau" von museum-digital, seine internationalen, nationalen,
regionalen und thematischen Versionen, spiegelt den Verlauf des
Vorhabens. Dieser Aufbau wird in einer eigenen Sektion erläutert. Eine
weitere Sektion widmet sich der Struktur, d.h. der Verwaltung und
Speicherung der einzelnen Informationen. In ihr werden Benutzerrollen
ebenso beschrieben wie die Orientierung an Ereignissen oder der Umgang
mit Zeitangaben.
Grundsätzlich ist jede Version von museum-digital eigenständig, doch sie
nutzen gemeinsam zentrale Datenbanken, in denen kontrolliertes Vokabular
verwaltet wird. Die große Bedeutung, die den Normdaten bei
museum-digital beigemessen wird, welche Kontrollen und Anreicherungen
stattfinden -- das erläutert ein weiterer Abschnitt.
museum-digital veröffentlicht und verwaltet Informationen zu Objekten
aus den beteiligten Museen. Mögliche Wege dieser Informationen in die
Platform von museum-digital werden im Abschnitt „Import nach
museum-digital" erläutert. Neben dem Import besteht bei museum-digital
immer auch die Möglichkeit der direkten Eingabe der Informationen.
Der Umgang mit dem Eingabe- und Bearbeitungswerkzeug von museum-digital
steht im Zentrum dieses Handbuchs. Dieses Werkzeug kann entweder
ausschließlich zum Publizieren von Objektinformation genutzt werden,
oder aber - bei Verwendung weiterer Felder - auch zum Inventarisieren.
Das „Inventarisieren mit museum-digital" hat seinen eigenen Abschnitt.
Bei museum-digital gespeicherte Informationen lassen sich auf
verschiedene Weisen nutzen, neben der Ausspielung auf der Plattform von
museum-digital hat jedes beteiligte Museum die Möglichkeit seine Daten
per Knopfdruck im LIDO-Austauschformat zu exportieren und an Portale wie
die Deutsche Digitale Bibliothek oder die Europeana weiterzugeben. Auch
für das „Exportieren aus museum-digital" gibt es einen eigenen
Abschnitt. Eine weitere Nutzung der Objektinformationen entsteht
dadurch, dass Museen die jeweils passenden Teile aus museum-digital
leicht in ihre eigene Internet-Präsenz einbauen können, so dass die
Objekte des Museums über die Internetseite des Museums erreichbar sind.
Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten, die „Einbindung über iframe" und die
Nutzung der „APIs von museum-digital" - beides wird ausführlich
erläutert.
Schließlich hält museum-digital noch ein Zusatzwerkzeug parat: Den
„Themator", ein Werkzeug zum einfachen Erstellen von kleinen digitalen
Ausstellungen. Dieses Werkzeug kann auch separat genutzt, es entfaltet
seine Möglichkeit jedoch erst richtig im Zusammenspiel mit den
verschiedenen Varianten von museum-digital. Der Themator hat seinen
eigenen Abschnitt.
Mit all diesen Informationen soll das Handbuch einen „Blick hinter die
Kulissen" von museum-digital gestatten und es soll die Möglichkeiten
aufzeigen, die allen beteiligten Museen offenstehen. Natürlich wäre das
Handbuch unvollständig ohne zu sagen, wie eine Beteiligung an
museum-digital möglich ist.\
 

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@ -0,0 +1,134 @@
Die Anfänge \...
================
Der Museumsverband Sachsen-Anhalt führte 2008 eine Veranstaltungsreihe
zur Digitalisierung der Museen durch. Die Veranstaltungen waren durchweg
gut besucht. Im Ergebnis taten sich Mitarbeiter:innen verschiedenster
Museen des Verbandes zusammen, um eine Arbeitsgemeinschaft
Digitalisierung zu gründen.
AG Digitalisierung (2009)
-------------------------
<img alt="Das Kreismuseum Bitterfeld" src="assets/chapter_1-1/kreismuseum_bitterfeld.jpg" style="float: right; margin-left: 1em;" />
Das erste Treffen der AG Digitalisierung fand im Februar 2009 im
Kreismuseum Bitterfeld statt. Die Diskussion zeigte, dass zwar alle
Beteiligten ein allgemeines Interesse daran hatten, die Digitalisierung
in ihren Museen voranzubringen, dass aber die Interessen der Einzelnen
sehr voneinander abwichen. Mancher suchte Ersatz für von Herstellerseite
nicht mehr gepflegte Datenbanken (dbase II), ein anderer wollte über die
optimale Datenbank für mehrere Millionen Objekte diskutieren, andere
wollten -- ausgehend von ihren Museumsobjekten -- die Vernetzung von
Kontextinformationen zu einem Thema machen und wieder andere sahen die
digitale Objektfotografie im Vordergrund\...
Letztlich einigte man sich, kein Thema auszuklammern und Schritt für
Schritt vorzugehen. Das erste Thema sollte die Veröffentlichung von
Objektinformationen sein. Allen war klar, dass die Orientierung an
großen und reichen Museen, die auch schon damals Objekte online
stellten, nicht zum Maßstab genommen werden konnte. Vielmehr wurde eine
kleine Forschung in Gang gesetzt, um die Möglichkeiten der beteiligten
Museen zu ermitteln.
Gib mir Fünf
------------
In einem ersten Schritt wurde ermittelt, welche Informationen über ein
Objekt andere Museen ins Internet stellen oder auf Portalen
veröffentlichen. Was dabei herauskam, waren genau jene
Informationspartikel, von denen auch Interpol jedem Museum empfiehlt,
sie im Internationalen Leihverkehr den verliehenen Objekten beizugeben.
Ganze acht Angaben, darunter Titel, Maße, \... und eine Abbildung. Der
nächste Schritt bestand darin, dass die Mitglieder der AG sich die
Aufgabe stellten, zu jeweils fünf Objekten jeder Sammlung ihres Museums
diese acht Angaben zusammenzutragen und dabei zu messen, wieviel Zeit
dies in Anspruch nahm. Alle hauptamtlich geführten Museen des Verbandes
wurden informiert und eingeladen, sich an dieser kleinen Forschung zu
beteiligen. Der Museumsverband Rheinland-Pfalz griff das Vorhaben auf
und auch dort beteiligten sich Museen an der Ermittlung. Im Ergebnis
stellte sich heraus, dass es zwischen drei Minuten und drei Stunden
dauerte, die ermittelten acht Angaben für ein einzelnes Objekt
zusammenzustellen. Das war überraschend. Als Grund wurde ermittelt, dass
einige Informationen nicht vorhanden waren und erst ermittelt werden
mussten, andere Informationen waren auf Karteikarten, wieder andere in
Eingangsbüchern oder Listen enthalten. Eine Objektabbildung fehlte
zumeist. Wenn das Objekt seit Jahren in den Tiefen eines Depots
schlummerte, so musste es gefunden, hervorgeholt, gereinigt,
fotografiert und wieder an seinen Ort gebracht werden. Die AG wertete
die Ergebnisse aus und beschloß, den Versuch einer Online-Publikation zu
wagen, dabei aber nicht so sehr auf große Anzahlen von Objekten als auf
qualitätvolle Angaben zu setzen.
Erste Sichtbarkeit
------------------
Mit Unterstützung ehrenamtlich Tätiger wurde eine Datenbank
programmiert, um daraus eine Online-Platform zu speisen. Als Grundlage
der Datenbankstruktur wurde das damals gebräuchliche Austauschformat
„museumdat" (heute: LIDO) gewählt. So sollte sichergestellt sein, das
die Objektinformationen problemlos an Portale wie die europeana
(www.europeana.eu) gegeben werden konnten. Eine erste Version der
Online-Platform wurde bereits Mitte 2009 öffentlich gemacht. Die
gesammelten Objektinformationen einiger Museen wurden zudem an ein
Projekt in Athen gegeben, welches eine Software für die Integration der
Informationen in die europeana entwickelte. Ende November konnte die
Mitteldeutsche Zeitung titeln: „[Fahnen aus Anhalt flattern als
Testversion in
Griechenland](http://www.mz-web.de/bernburg/fahnen-aus-anhalt-flattern-als-testversion-in-griechenland-7950844)"
(mz - 19.11.2009). Mitte 2010 wurden dort die ersten Objekte aus
museum-digital sichtbar.
Das Eingabetool entsteht
------------------------
Die ersten Objekte hatten einen holprigen Weg in die neue Datenbank. Die
Kollegen in den Museen füllten in ihrem Textverarbeitungsprogramm ein
Formular pro Objekt aus, schickten dieses mit dazugehörigen Bilddateien
per E-Mail an die Kollegen, welche dann die Informationen in die
Datenbank einfügten. Gut daran war, dass bei der Eingabe Tipp- und
Verständnisfehler in Absprache mit den Kollegen in den Museen beseitigt
werden konnten. Dennoch war es ein sehr aufwändiger Prozess. Eine kleine
Förderung des Landes Sachsen-Anhalt (20.000 Euro) ermöglichte es weitere
Recherchen zu betreiben. Drei "Redakteure" wurden eingestellt, um in die
Museen zu gehen, sich mit deren Datenbanken und dem Stand der Einträge
bekannt zu machen, Objektaufnahmen zu erstellen und diese -- in
Einstimmung mit den Museen -- mit nachrecherchierten und
vervollständigten Objektangaben an die Datenbankbetreuer zur Eingabe zu
schicken.
Auch das Land Rheinland-Pfalz förderte die Einrichtung einer regionalen
Instanz von museum-digital für Rheinland-Pfalz mit 10.000 €.
 Weitere technische Entwicklungen
---------------------------------
In den Folgejahren bis 2018 gab es zahlreiche weitere Entwicklungen:
- Eingabetool „musdb" für Museen: Heutet bietet das Eingabetool mehr
als die Erfassung der Basisdaten (Pflichtfelder: Inventarnummer,
Objektart, Objektname, Objektbeschreibung) sowie einer Abbildung für
die Veröffentlichung. Es bietet zahlreiche vertiefende
Inventarisierungsfunktionen in eigenen Reitern, die je nach
gewünschter Erfassungstiefe an- oder abgeschaltet werden können.
musdb ist browserbasiert.
- nodac und md:term: Mit der Software "nodac" wird das
Normvokabular, d.h. Personen und Körperschaften, Geographie und
Gebäude, Zeitbegriffe und Schlagworte, bearbeitet. Über „md:term"
kann es öffentlich eingesehen werden.
- Themator: Der „Themator" ist eine einfache Möglichkeit für Museen
und deren externe Partner, Online-Ausstellungen oder Themenportale
zu erstellen. Objekte, die mit museum-digital inventarisiert wurden
und öffentlich sichtbar sind, können verknüpft werden.
- Modernisierung der Gestaltung und Nutzerfreundlichkeit: Regelmäßig
wurden sowohl die Eingabetools als auch die Ausgabe überarbeitet.
- Umsetzung von Mehrsprachigkeit
- Ungarn-Instanz (md:hu), Österreich-Instanz (md:at)
Jüngste technische Entwicklungen (2019 bis heute)
-------------------------------------------------
- md:story: Ein neues Format für Online-Ausstellungen nach dem Prinzip
des „Scrollytelling"
- Versionierung: Um Änderungen an Objekteinträgen transparent zu
machen, wurde eine Versionierung eingeführt

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@ -0,0 +1,85 @@
Wer dahinter steht
==================
Entscheidungen
--------------
Grundsätzlich sind es die beteiligten Museen und ihre Verbände, die das
Geschehen von museum-digital lenken. Jedes Museum ist für seine eigenen
Beiträge (und Einträge) verantwortlich. Diese Beiträge gestaltet das
Museum mit den entsprechenden Werkzeugen von museum-digital in der
regionalen (oder thematischen) Version, der es zugeordnet ist. Jede
regionale (oder thematische) Version von museum-digital hat andere
Betreuer:innen -- zumeist sind dies die regionalen Museumsverbände oder
Landesstellen für Museumsbetreuung. Die deutschlandweite Version von
museum-digital entsteht aus den regionalen (und thematischen) Versionen
(halb-) automatisch.
![Die AG Digitalisierung trifft sich in Quedlinburg](assets/chapter_1-2/agdib_quedlinburg_800.jpg)
Weitere Entwicklungen bei museum-digital geschehen auf Anregung aus den Museen
oder ihren Verbänden. Grundsätzliche Änderungen, d.h. Änderungen, die
das Gesamtsystem betreffen, werden nur dann umgesetzt, wenn die AG
Digitalisierung des Museumsverbandes Sachsen-Anhalt, die Keimzelle von
museum-digital, zustimmt. Änderungen, die nur in einer einzelnen Version
zum Tragen kommen und andere Versionen nicht tangieren, werden dann
umgesetzt, wenn die entsprechenden Versions-Betreuer es für nötig
halten.
Alle konzeptuellen Änderungen (z.B. Aufnahme privater Sammlungen in das
Verzeichnis) werden in der AG Digitalisierung des Museumsverbandes
Sachsen-Anhalt diskutiert und entschieden.
Ansprechpartner:innen
---------------------
### Agrargeschichte
- Dr. Jürgen Weisser (j.weisser\@uni-hohenheim.de)
### Baden-Württemberg
- Dina Sonntag (sontag\@landesstelle.de)
- Frank Lang (<emailbox@frank-lang.de>)
### Brandenburg
- Arne Lindemann (lindemann\@museen-brandenburg.de)
### Bremen
- Frank von Hagel (<f.v.hagel@museum-digital.de>)
### Mecklenburg-Vorpommern
- Dr. Bernd Lukasch (info\@lilienthal-museum.de)
### Rheinland-Pfalz
- Miriam Anders (anders\@museumsverband-rlp.de)
### Sachsen
- Johanna Jahn (Johanna.Jahn\@skd.museum)
### Sachsen-Anhalt
- Dr. Elisabeth Böhm (boehm\@mv-sachsen-anhalt.de)
### Westfalen und Ostwestfalen-Lippe
- Manfred Hartmann (Manfred.Hartmann\@lwl.org)
### Andere Versionen und Koordination
- Dr. Stefan Rohde-Enslin (s.rohde-enslin\@museum-digital.de)
###  Technisches
- Joshua Enslin (<joshua@museum-digital.de>)
 
[**\> Hier geht es zur aktuelle
Kontakteliste.**](https://nat.museum-digital.de/index.php?t=kontakt)

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@ -0,0 +1,183 @@
Ziele UND Grundsätze
====================
Das Ziel in einem Satz
----------------------
Das eigentliche Ziel von museum-digital ist es allen Museen eine
Möglichkeit zu bieten fundierte Informationen zu Ihren Objekten auf
einfache Weise effektiv im Internet sichtbar zu machen. Hinter diesem
Ziel steht die Absicht mit der Publikation der Objektinformation auf die
Museen selbst und die in ihnen geleistete Erschließungsarbeit aufmerksam
zu machen. Gleichzeitig sollen den Museen Möglichkeiten der Nachnutzung
digitaler Information erschlossen werden, etwa durch Einbindung der
Informationen in die eigene Internetpräsenz oder durch digitale
Ausstellungen (Themenportale). museum-digital ist in jedem Fall nur ein
Werkzeug. Für jene Museen, die über kein eigenes Programm zur
Inventarisierung verfügen, stellt museum-digital die entsprechenden
Funktionen in einem gesonderten Bereich zur Verfügung.
Aus dieser, schon 2009 von der AG Digitalisierung des Museumsverbandes
Sachsen-Anhalt, formulierten Zielstellung und insbesondere aus den seit
damals gewonnenen Erfahrungen leiten sich einige Grundsätze ab, die für
alle Versionen von museum-digital gültig sind:
Inventarisieren vs. Publizieren
-------------------------------
Inventarisieren ist eine Notwendigkeit. In den meisten Museen dient die
Inventarisierung ausschließlich der Verwaltung der Objekte, dem
Besitznachweis, dem Leihverkehr \... Die Einträge in den zur
Inventarisierung genutzten Datenbanken sind entsprechend vor allem
stichwortartig. Die Inventarisierungsdatenbanken sind in den meisten
Fällen geschlossene Systeme, die nicht mit Systemen anderer Museen oder
zentralen Datenbanken, wie etwa der Gemeinsamen Normdatei der
Bibliotheken, kommunizieren können. Die Einträge in
Inventarisierungsdatenbanken werden üblicherweise von Mitarbeitern des
Museums ausschließlich für Mitarbeiter des gleichen Museums vorgenommen.
Entsprechend sind Einträge wie \"Stuhl, blau\" als Objektbeschreibung
häufig zu finden. Solche Einträge sind für die Publikation wenig
geeignet.
![](assets/chapter_1-3/423.jpg)
![](assets/chapter_1-3/423gut.jpg)
Ganz ähnlich verhält es sich mit Abbildungen zu Objekten. Für die Inventarisierung werden häufig
Fotos erstellt auf denen eine Inventarnummer zuerkennen ist und/oder ein
genormter Farbbalken mit dem Objekt abgelichtet wurde. Dies soll die
Zuordnung von Abbildungen zu Objekten erleichtern und die Rekonstruktion
der Farbigkeit eines Objektes ermöglichen. Bildästhetische Maßstäbe
werden nicht berücksichtigt. Solche Abbildungen (bei denen mitunter die
Darstellung der Inventarnummer das Objekt bedeckt) sind für die
Publikation wenig geeignet.
Für die Internet-Publikation sind ansprechende und aussagekräftige
Objektabbildungen sowie ausführliche und geprüfte Objektinformationen
nötig. Jenen Museen, die mit museum-digital nicht nur publizieren,
sondern auch inventarisieren, wird empfohlen schon die Inventarisierung
publikationsfähig zu gestalten. Das ist der einfachste Weg.
Nicht in erster Linie ein Portal
--------------------------------
Objekte und Museen im Internet sichtbar machen heißt bei museum-digital
die Objekte und Museen vor allem dort zu platzieren, wo die
Internet-Nutzer sind. Der Aufbau eines \"Portals für Museumsobjekte\"
ist nicht das Ziel von museum-digital. Die Mehrzahl der Internet-Nutzer
kennen ihre Suchmaschine und sie sind es gewohnt diese Suchmaschine für
allgemeine Fragen zu benutzen. Entsprechend ist es Absicht von
museum-digital mit möglichst vielen Objekten möglichst weit vorn auf den
Trefferlisten der Suchmaschinen zu sein. Dort suchen die Nutzer und von
dort sollen sie den Weg zu den Objekten finden. Sind sie dann auf den
Seiten von museum-digital angekommen, dann ist es das Ziel durch
Verknüpfungen von Objektinformationen Anreize zu geben, weitere Seiten
bei museum-digital zu lesen. Natürlich wird mit der Zeit bei immer mehr
Nutzern bekannt, dass manche ihrer Fragen bei museum-digital eine
Antwort finden. Diese Nutzer gehen dann, bei passenden Fragen, direkt zu
museum-digital - das, auf diese Weise, ungewollt Portal-Funktionen
wahrnimmt. Die Konsequenz aus diesem Grundsatz ist, dass der Quellcode
von museum-digital in regelmäßigen Abständen für Suchmaschinen optimiert
wird, dass viele Verlinkungsmöglichkeiten zwischen Objekten eingerichet
wurden und dass dennoch die Suchfunktionen bei museum-digital selbst
sehr ausgefeilt sind.
Es bedingt sich gegenseitig: Je mehr Museen mitmachen, desto größer
werden Spektrum und Anzahl von Querverweisen. Mit mehr Querverweisen und
(automatisch entstehenden) Übersichtsseiten steigt das Potential für die
Suchmaschinenoptimierung. Im Streit um Aufmerksamkeit im Internet ist es
für Museen hilfreich Objektinformationen gemeinsam zu publizieren.
Offen für alle Museen
---------------------
Museum-digital steht allen Museen zur Verfügung. Dieser Anspruch hat
Konsequenzen:
- Die verwendete Software muss sehr einfach zu bedienen sein.
Mitarbeiter müssen sie ohne teure IT-Schulung benutzen können.
- Die verwendete Software muss weitestgehend kostenfrei sein. Längst
nicht jedes Museum kann sich die oft sehr teueren Lizenzen von
Museums-Softwareproduktion gewinnorientierter Firmen leisten.
Museum-digital basiert auf frei verfügbarer Software (mysql, php).
- Das System muss sehr flexibel sein. Es gibt in den verschiedenen
Museen verschiedene Traditionen des Formulierens von
Objektinformationen. Als Beispiel sei auf Zeitangaben verwiesen, wo
\"1600/1650\" häufig das gleiche meint wie \"1600-1650\" oder wie
 \"Erste Hälfte des 17. Jahrhunderts\", was auch oft als \"1. H. 17.
Jh.\" notiert wird und sich wenig von \"Anfang bis Mitte 17.
Jahrhundert\" unterscheidet. In einem Museum werden die
Informationen auf die eine Art und in einem anderen auf eine andere
Art notiert. Häufig gibt es keine Regeln (oder niemanden, der auf
eine Einhaltung achtet) und es bleibt dem - möglicherweise täglich
wechselnden - Geschmack der Bearbeiter überlassen, wie sie die
Informationen notieren. Verschiedenartige Einträge erschweren die
Suche - nicht nur in der museumseigenen Objektdatenbank sondern
besonders bei kooperativen Systemen wie museum-digital, in denen die
Kreativität vieler Museen aufeinandertrifft. Eine Redaktion
bestimmter zentraler Angaben (Ortsnamen, Personen- und
Institutionenbezeichnungen, Zeitangaben und Schlagworte) wird durch
museum-digital vorgenommen. Einträge werden hierbei gleichgesetzt
oder zu Synonymen erklärt. Ein Teil der Qualitätssicherung ist damit
sozusagen von den Museen zu museum-digital verlagert.
- Weil Museen aller Arten und Sparten mitwirken, kann und will
museum-digital fachspezifische Internetportale nicht ersetzen. Wer
beispielsweise sehr tiefgehende Hintergrund- und
Grundlageninformationen über Mineralien (einschließlich modellhafter
Abbildungen von Kristallstrukturen, Verbreitungskarten, etc.) sucht,
der ist bei [mindat.org](https://www.mindat.org/) besser aufgehoben.
Wo möglich verlinkt museum-digital aber zu solchen
Fachdatenbank-Systemen.
- Offen für alle Museen bedeutet auch, dass die beteiligten Museen auf
die Entwicklung des Software-Systems Einfluß nehmen können. Nur so
kann sichergestellt werden, dass die Software für alle Museen gut zu
verwenden ist und dass sie den Ansprüchen der Museen genügt.
Mehrsprachigkeit
----------------
Das Internet ist global. museum-digital ist daher auf Mehrsprachigkeit eingerichtet - in Eingabe,
Ausgabe und Verwaltung von Objektinformationen. Die Navigation der
Seiten, wie auch die Informationen zu Museen, zu Sammlungen oder zu
Objekten lassen sich in beliebig vielen Sprachen ein- und ausgeben. Dies
ermöglicht Kooperationsprojekte über Sprachgrenzen hinweg. Im Augenblick
stehen im Eingabe- und Bearbeitungwerkzeug folgende Sprachen zur
Verfügung: Deutsch, Englisch, Indonesisch, Polnisch, Portugiesisch,
Ungarisch. Auf der Internetseite können die Nutzer zwischen Deutsch,
Englisch, Indonesisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch und
Ungarisch wählen. Ein eigenes Werkzeug erleichtert das Einrichten
weiterer Sprachversionen.
Mehrfachnutzung
---------------
museum-digital ist keine Einbahnstraße und kein Selbstzweck! Museen, die
Informationen zu ihren Objekten bei museum-digital publizieren haben von
hier aus zahlreiche einfach nutzbare Möglichkeiten:
- Museum-digital verfügt einen leicht zu bedienenden Exportmechanismus
mit dem sich jedes Museum eine Exportdatei für ausgewählte Objekte
erstellen kann. Diese Exportdatei ist im LIDO-Datenaustauschformat
gehalten und kann einfach an Portale weitergegeben werden. Etliche
Museen haben auf diese Weise bereits ihre Informationen an die
\"europeana\" oder die \"ddb\" (Deutsche Digitale Bibliothek)
weitergereicht. Mehr zu den Exportmöglichkeiten finden Sie unter
[Ausgabe/Export](?lan=de&q=Ausgabe/Export).
- Jedes Museum kann seine eigenen Objektinformationen auch in die
eigene Internetseite einbinden. Dafür gibt es den einfachen Weg über
einen iframe (mehr dazu unter
[Ausgabe/Einbinden](?lan=de&q=Ausgabe/Einbinden)) oder über eine API
(mehr dazu unter [Ausgabe/APIs](?lan=de&q=Ausgabe/APIs)).
- Eine weitere Möglichkeit, die eigenen Daten selbst zu nutzen, bietet
das einfache Themen-Erstellungsprogramm von museum-digital. Hiermit
können die Objekte in Form einer kleinen digitalen Ausstellung
gruppiert, annotiert und (als Gruppe) beschrieben, vor allem aber
präsentiert werden (Mehr dazu unter
[Ausgabe/Themen](?lan=de&q=Ausgabe/Themen)).
Transparenz
-----------
Zu den Grundsätzen von museum-digital gehört auch eine möglichst große
Transparenz. Aktuelle Zugriffszahlen werden öffentlich zugänglich
gemacht. Grundlegende Zahlen zur Benutzung und Entwicklung von museum-digital
finden sich auf dem [Dashboard der Projektseite](https://de.about.museum-digital.org/dashboard).

123
src/chapter_1-4-Aufbau.md Normal file
View File

@ -0,0 +1,123 @@
Aufbau
======
Das was 2009 in Bitterfeld auf Initiative von Museen in Sachsen-Anhalt
entstand und zunächst zu \"museum-digital:sachsen-anhalt\" führte, steht
mittlerweile selbst indonesischen und brasilianischen Museen zur
Verfügung.
Versionen
---------
Nach und nach entstehen neue Versionen von museum-digital, die durchaus
unterschiedlich sein können, aber stets auf der gleichen Software
basieren. Die meisten dieser Versionen sind regionaler Art, also ein
museum-digital für die Museen in Sachsen-Anhalt, eines für die Museen in
Rheinland-Pfalz, \... andere sind thematischer Art, etwa
museum-digital:agrargeschichte. Dazu kommen die internationalen
Versionen von museum-digital, wobei vor allem museum-digital:ungarn zu
nennen ist. Es gibt sogar eine \"versteckte\" Version von
museum-digital: Die Evangelische Landeskirche Anhalt inventarisiert
darin ihre Kirchenschätze.
Jede der genannten Versionen von museum-digital ist so aufgebaut, dass
sie im Prinzip von allen anderen separiert werden kann. Allerdings
nutzen die deutschsprachigen Versionen (regional und thematisch) das
gleiche Normdatenreservoir während die anderssprachigen Versionen ihre
jeweils eigenen Normdaten verwalten. Aus allen deutschsprachigen
Versionen entsteht halb-automatisch die deutschlandweite Version,
Eingaben- und Bearbeitungen können hier nicht direkt vorgenommen werden
- dafür steht ja jeweils eine regionale oder thematische Version zur
Verfügung. Jedes Museum, das sich an museum-digital beteiligt, muss
seine Basis-Version wählen, um darin Bearbeitungen der
Objektinformationen vornehmen zu können. Die Informationen werden
maschinell in die deutschlandweite Version übertragen.
#### Regionale oder thematische Version
- hat Eingabe- und Bearbeitungswerkzeug
- nutzt zentrale Normdatenverwaltung
####  Deutschlandweite Version
- hat kein Eingabe- und Bearbeitungswerkzeug (entsteht
halb-automatisch)
- nutzt zentrale Normdatenverwaltung
####  Internationale Version
- hat Eingabe- und Bearbeitungswerkzeug
- hat eigene Normdatenverwaltung
Zusammengenommen gibt es akutell (Mitte 2017) 23 Versionen von
museum-digital.
Modul: \"Groupit\"
------------------
Neben diesen Versionen verfügt museum-digital über zentrale Zusatzmodule
zur Administration. Zum Erstellen der deutschlandweiten Version wird das
Modul \"Groupit\" eingesetzt. Halb-automatisch werden hiermit täglich
die in den Basis-Versionen aktualisierten Informationen in die
deutschlandweite Version übertragen. Reizvoll ist dieses Modul aber vor
allem, weil sich mit ihm auch jede beliebige Gruppierung von Museen
(halb-) automatisch erstellen lässt. Eine eigene Plattform für alle
Museen der Stadt Halle an der Saale oder eine Plattform für alle
Feuerwehrmuseen wäre leicht umsetzbar. Die Möglichkeit wurde indes noch
nicht genutzt.
Modul: \"nodac\"
----------------
Eine Vorbedingung für qualitätvolle Information ist die Verwendung
kontextualisierter und angereicherter Normdaten. Für die Verwaltung,
Anreicherung und Hierarchisierung dieser Normdaten steht das zentrale
Modul \"nodac\" zur Verfügung. Weil alle beteiligten Museen den gleichen
Normdatenpool verwenden und es, dürften alle alles überschreiben,
schnell zu widersprüchlichen Angaben käme, ist die Benutzung des Moduls
für museum-digital der zentralen Normdatenredaktion vorbehalten (die
internationalen Version haben stets eine eigene Redaktion). Das Modul
\"nodac\" kann auch unabhängig von museum-digital benutzt werden, um
z.B. Thesauri in koopertativer Umgebung zu erstellen. Mehr über das
Modul \"nodac\" findet sich [hier](?lan=de&q=Normdaten/Verwaltung).
Modul: \"md:term\"
------------------
Das Modul \"md:term\" ist die öffentliche Seite des Moduls \"nodac\" -
und ein wenig mehr. Über \"md:term\" werden die in \"nodac\"
verwalteten, kontrollierten und angereicherten Begriffe
(Personen-/Körperschaften, Orte, Zeiten, Schlagworte) zugänglich
gemacht. Die begriffsbezogenen Informationen sind im SKOS-Format
abrufbar und stehen zur maschinellen Verarbeitung über eine API jedem
zur Verfügung. Die verschiedenen Versionen von museum-digital nutzen
diese Zugriffsmöglichkeit. Zusätzlich werden über \"md:term\" auch
externe Thesauri und Vokabulare zugänglich gemacht, etwa die
\"[Hessische
Systematik](../term/hesys/tag/tag.php?nodac_version=hesys&tagnum=2771)\",
der \"[Thesaurus des Technikmuseums in
Wien](../term/technikthesaurus/tag/tag.php?nodac_version=technikthesaurus&tagnum=7002)\"
oder die
\"[Hornbostel-Sachs-Systematik](../term/hornbostel/tag/tag.php?nodac_version=hornbostel&tagnum=84)\".
Mehr über \"md:term\" findet sich [hier](?lan=de&q=Normdaten/Nutzung).
Modul: \"importer\"
-------------------
Für den Import von Objektinformationen aus beliebigen XML- oder
CSV-Dateien steht ein eigenes Importmodul zur Verfügung. Im Augenblick
können Museen (noch) nicht direkt importieren. Das Import-Modul gibt
ihnen aber die Möglichkeit die zu importierenden Daten vorzubereiten um
den eigentliche Import zu erleichtern. Mehr zu den Möglichkeiten des
Datenimports findet sich
[hier](?lan=de&q=Erfassung%20und%20Bearbeitung/Erfassung/Importieren).
Modul: \"themator\"
-------------------
Der Themator ist ein Modul zum Erstellen von Themenportalen (oder
digitaler Ausstellungen). Das Modul ist eigenständig, kann also auch
unabhängig von museum-digital verwendet werden - am effektivsten ist es
jedoch wenn die programmierten Querbezüge zu museum-digital genutzt
werden. Mehr zum \"Themator\" findet sich
[hier](?lan=de&q=Ausgabe/Themen).

View File

@ -0,0 +1,21 @@
Mitmachen
=========
Museum-digital ist offen für alle Museen und ähnliche Einrichtungen. Jedes Museum kann sich
bei den Betreuern der passenden regionalen Version melden und wird von
diesen im System eingerichtet. Alles was dazu nötig ist, ist eine
Beschreibung der Institution, die üblichen Kontaktdaten und eine
aussagekräftige Abbildung.
Danach folgt eine kurze praktische Einweisung in das Eingabe- und
Bearbeitungswerkzeug und schon kann es losgehen. Objekte können vom
Museum nun mit museum-digital publiziert und inventarisiert werden.
Kosten entstehen hierbei im allgemeinen nicht - es sei denn besonders
große Datenmengen fallen an. Aufwändigere Vorhaben, wie z.B. Importe
müssen im Einzelnen abgesprochen werden, sind aber jederzeit möglich.
Für alle, die zunächst einmal testen wollen, wie es funktioniert, und
für jene, die lieber selbst entdecken möchten, kann ein Zugang zum
\"Sandkasten\" von museum-digital eingerichtet werden. Der Sandkasten
hält alle Funktionen von museum-digital bereit, eingegebene
Informationen sind jedoch nicht öffentlich verfügbar.

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# Grundlegende Konzepte

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# Ereignistypen

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# Orte

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# Akteure

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# Zeiten

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# Schlagworte